Nusszopf oder Nusskranz

Ja, ich esse auch mal gerne ein Stück Torte, aber im Regelfall bin ich eher so der Fan von Rührkuchen oder Hefegebäck.

Zum Frühstück ein Rosinenbrot, zum Kaffee ein Stück Marmorkuchen – oder eben einen Nusszopf.

Ich wohne auf dem Land, da ist es noch üblich, dass bei Beerdigungen die ganze Trauergemeinde ins Gemeinschaftshaus geht, um dort gemeinsam bei Kaffee und Kuchen zu sitzen. Diese Tradition stammt noch von früher, als die Leute zu Fuss zur Trauerfeier gegangen sind. Damit sie sich für den Rückweg stärken konnten, hat man Kaffee und Kuchen gereicht. In erster Linie durften „Reihenweck“, oder auch „Einback“ genannt, nicht fehlen. Später gab es auch Streuselkuchen und Nusszopf.

Ältere Menschen aus dem Dorf, die nicht mehr an der Beerdigung teilnehmen konnten, bekamen einen Teller mit Kuchen nach Hause gebracht.

Im Zuge von Corona durften auch diese Feierlichkeiten nicht mehr stattfinden. Ob damit jetzt diese alter Tradition einschläft? Wir werden sehen…!

Ursprünglich wurden die Kuchen von den Nachbarn gebacken, damit das Trauerhaus entlastet war. Auch die Kaffeetafel sowie einige andere Arbeiten rund um die Trauerfeier wurden von den unmittelbaren Nachbarn übernommen. Später, als immer mehr Frauen berufstätig waren und die Zeit knapper wurde, dafür die Leute aber etwas mehr Geld hatten, wurde der Kuchen beim Bäcker bestellt.

Jedenfalls mag ich den Nusszopf jederzeit, nicht nur an Beerdigungen 😉

Darum erzähle ich die ganze Geschichte, denn der Nusszopf von der Bäckerei Scholl in Miehlen hat mir immer am Besten geschmeckt. Den Geschmack wollte ich hinbekommen 😉 Ich denke, das ist mir ganz gut gelungen 😉

Am liebsten mache ich die doppelte Portion und friere mir einen Zopf ein, oder wenn wir mehrere Personen sind, dann gibt es einen großen, richtigen, runden Kranz 😉

Zutaten

( 2 Nusszöpfe oder ein Nusskranz)

Für den Teig

  • 100 g Zucker
  • 30 g frische Hefe
  • 200 ml lauwarme Milch
  • 1 TL selbst gemachen Vanillezucker
  • 600 g Dinkelmehl
  • 2 Eier
  • 100 g Butter
  • 1 Prise Salz

Für die Füllung:

  • 300 g gemahlene Haselnüsse oder Mandeln oder gemischt
  • 200 g Zucker
  • ca. 200 ml Milch

Für den Guss:

  • 100 g Zucker
  • 2 Essl. Zitronensaft
  • ca. 1 Essl. Wasser

 

Vorbereitung:

  • 100 g Zucker in den Mixtopf geben, 10 Sekunden/ Stufe 10 pulverisieren und zur Seite stellen
  • Nüsse in den Mixtopf geben, 6 Sekunden/Stufe 6 hacken, 1/3 entnehmen, den Rest nochmal 5 Sekunden/Stufe 8 mahlen und zum den gehackten Nüssen geben.

Für den Teig:

  • Hefe, Milch, Zucker und Vanillezucker in den Mixtopf geben, 3 Minuten/37 °C/Stufe 1 erwärmen.
  • Mehl, Butter, Eier und Salz zugeben und 5 Minuten/Teigstufe kneten.
  • Teig mit Hilfe der Teigblume in eine gefettete Schüssel geben und abgedeckt an einen warmen Ort ca. 1 Stunde gehen lassen, bis sich das Volumen verdoppelt hat.

In der Zwischenzeit die Nüsse in den Mixtopf geben, (evt. 2 EL Nüsse zurück lassen zum Dekorieren) die restlichen Zutaten (Zucker und Milch) für die Füllung zugeben und 10 Sekunden/Stufe 4 mischen.

 

Zopf fertigstellen:

  • Die Hälfte des Teiges auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu einen Rechteck ausrollen, mit der Hälfte der Füllung bestreichen und zu einer Rolle aufrollen.
  • Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen, mit einem scharfe Messer der Länge nach halbieren und auseinander klappen. Beide Hälften umeinander schlingen, möglichst mit der Schnittkante nach oben und die Enden etwas zusammendrücken.
  • Mit der anderen Hälfte genauso verfahren. Beide Zöpfe mit einem feuchten Geschirrtuch abgedeckt noch mal 30 Minuten gehen lassen.

Währenddessen den Backofen auf 200 °C Ober- und Unterhitze oder 180°C Umluft vorheizen und den Zopf/die Zöpfe/den Kranz auf der mittleren Schiene des Backofens 30 – 40 Minuten hellbraun backen.

Den vorbereiteten Puderzucker mit dem Zitronensaft in einer Tasse mischen, den abgekühlten Zopf damit bestreichen und die gehhackten Nüsse darauf verteilen.

 

Kranz herstellen:

Verfahre wie oben beschrieben, aber rolle den gesamten Teig zu einem langen Rechteck aus. Dieses dann mit der gesamten Füllung bestreichen, der Länge nach in 2 oder 3 Streifen schneiden, ineinander verschlingen und diesen Zopf dann zu einem Kranz rund legen.

 

TIPP:

  • 75 g Rosinen bei Belieben
  • Zimt
  • Aprikosenmarmelade
  • Zitronensaft durch Orangensaft, Wasser oder Milch ersetzen

Der Kranz/Zopf ist beliebig zu variieren. Gib einfach noch ein paar Rosinen dazu oder mische etwas Zimt unter die Füllung.

Auch das Bestreichen mit warmer Marmelade vor dem Zuckerguss gibt einen besonderen Geschmack und wer keinen Zitronensaft mag, ersetzt diesen einfach durch anderen Saft, Wasser oder Milch.

Sei experimentierfreudig! 😉

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